Montag 19. Januar 2009
Die Gleissysteme im Miniatur Wunderland Hamburg

Auch bei einer Großanlage wie dem Miniatur Wunderland Hamburg werden ganz unterschiedliche Gleise eingesetzt - fast wie bei der "großen Bahn"

Blick hinter die Kulissen in den Schattenbahnhofsbereich des Amerika-Abschnitts im Miniatur Wunderland Hamburg

Blick hinter die Kulissen in den Schattenbahnhofsbereich des Amerika-Abschnitts im Miniatur Wunderland Hamburg

Bezüglich der Entscheidung für das richtige Gleissystem kann es nicht schaden, den Profis der Modellbahn-Schauanlagen ein wenig über die virtuellen Schultern zu gucken. Denn für eine hohe Betriebssicherheit spielen auf einer Großanlage wie dem Miniatur Wunderland in Hamburg (www.miniatur-wunderland.de) der Oberbau und das Gleissystem eine zentrale Rolle. Im „MiWuLa“ werden Gleissysteme der Spurweiten H0 (16,5 mm) und H0e (9 mm-Schmalspur) eingesetzt, die von vier unterschiedlichen Lieferanten (Fleischmann, Märklin, PECO, Roco) stammen. Die MiWuLa-Profis setzen dabei immer für den jeweiligen Zweck das bestmögliche Gleismaterial ein:

  • Das Fleischmann Profi Spur H0-Gleis wird im neuen Abschnitt „Schweizer Alpen“ eingesetzt. Da eine Lok mit reinem Adhäsionsantrieb die steilsten Strecken nicht bewältigen könnte, übernimmt die Baureihe 91 Edelweiß-Zahnrad-Lokalbahn (Fleischmann Art.-Nr. 4033) diese Aufgabe.
  • Auf den Hauptstrecken und zum Verbinden der Anlagenabschnitte wird überwiegend das Märklin K-Gleis eingesetzt. Verwendet wird zu 90 Prozent das K-Flexgleis in Kombination mit schlanken Weichen. Alle 150 bis 200 cm wird eine Stromeinspeisung vorgenommen.
  • Höchste Vorbildtreue wird im Bereich USA mit der Verwendung des PECO Code-75-Gleises (www.peco-gleise.de) erreicht. Das sehr filigrane Zweileiter-Finescale-Gleis aus Neusilber hat eine Profilhöhe von nur 1,905 mm. Dreiviertel der Hauptstrecke im Amerika-Abschnitt sind aus dem PECO Code75 Gleis gebaut worden.
  • Das 9 mm-Schmalspurgleis von Roco (www.roco.cc) kommt im Bereich Harz für die Schmalspurbahn der Spurweite H0e zum Einsatz. Es handelt sich hierbei um ein vorbildnahes, aber empfindliches Gleis, das vergleichsweise häufig gewartet werden muss.
  • Im MiWuLa wird die Endabschaltung der Weichenantriebe in aller Regel ausgebaut, da sie durch die Schaltung per Decoder nicht benötigt wird. Das trifft für das analoge Schalten von Weichen allerdings nicht zu, denn dann wird die Endabschaltung benötigt, da sonst der Antrieb zerstört würde. Für das Schalten der Weichen kommen in den neuen Bauabschnitten meist die sehr robusten LGB-Weichenantriebe zum Einsatz.
  • Um das Betriebsgeräusch der Anlage zu dämpfen, wird eine Gleisbettung von Merkur verwendet, die von NOCH (www.noch.de) vertrieben wird. Die Bettung gibt es vorgefertigt für Weichen, Flexgleis und Standardgleise für Gleismaterial diverser Hersteller.
Von: RR
 
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