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Freitag 08. August 2008
Modellbahnwelt Oberhausen kommt nach Beschwerden und Technikpannen Besuchern entgegen
Wie geht es der Modellbahnwelt Oberhausen nach der ersten Woche? Wieviel Besucher waren da und waren diese begeistert oder gab es Beschwerden? Hier erhalten Sie die Antworten, unter anderem durch Dirk Grünewald selbst
Die erste Woche der Modellbahnwelt Oberhausen verlief sicher nicht zur vollen Zufriedenheit der Betreiber - auch nicht zur Zufriedenheit etlicher Kunden.
Ein Besucher war sogar so empört, dass er einen Leserbrief in der WAZ veröffentlichte - und der hatte es in sich (Sie werden diesen Brief in einer weiteren News im vollen Wortlaut finden, zusammen mit Informationen aus einem Interview mit dem Autoren).
Die wesentlichen Kritikpunkte dieses und anderer Besucher waren:
- Es fehlen Hinweisschilder zur Modellbahnwelt.
- Der Parkplatz an der Anlage ist gebührenpflichtig und relativ teuer.
- Die Modellbahnanlage wird als unfertig empfunden, vor allem weil der 2. Bauabschnitt noch nicht fertig ist. Dafür erscheint der Preis als zu hoch.
- Es fuhren keine/sehr wenige Züge, die dann auch schnell wieder streikten. Es entsteht der Eindruck, die Modellbahnanlage sei zu früh eröffnet worden.
- Es wird eine Cafeteria oder zumindest irgendeine Möglichkeit zum Kauf von Essen und Trinken für die Kinder vermisst.
- Der Automat für Eintrittskarten und Parkgebühren gibt kein Wechselgeld heraus, es kann nur mit passendem Geld bezahlt werden.
- Familien wünschen sich eine günstige Familienkarte.
Wir haben nach dem Leserbrief und den ersten Berichten im Internet direkt vor Ort recherchiert und am Mittwoch folgende positive Veränderungen gegenüber dem Eröffnungstag vorgefunden:
- Ein großes Schild weist darauf hin, dass "Keine Wartezeiten" zu befürchten sind.
- Die Schranke des Parkplatzes war offen, die Preistafel mit dem Hinweis "Heute keine Parkgebühren" verdeckt.
- Die Automaten waren außer Betrieb, ein Hinweisschild war angebracht, dass man die Karten an der Personaltheke kaufen soll.
- Ein Tisch mit Getränken deutete darauf hin, dass es jetzt etwas zu trinken gibt - und zwar kostenlos.
- Obwohl es zum Zeitpunkt unserer Recherche bereits nach 20 Uhr war, arbeiteten in der Modellbahnanlage noch mindestens ein halbes Dutzend Mitarbeiter, darunter auch Georg Rinneberg.
Die Modellbahnwelt bemüht sich also nach Kräften um eine Besserung und geht auch auf die Wünsche der Besucher ein. Was sich bereits bewegt hat und wie weit der Einsatz der Mitarbeiter sogar auf deren Gesundheit geht, darüber gab Dirk Grünewald, einer der beiden Geschäftsführer der Modellbahnwelt Oberhausen, jetzt in einem Interview mit der WAZ Auskunft.
Auf die Frage der WAZ "Was ist los mit der Modellbahnwelt" antwortete er, dass sie Pech gehabt hätten. Am Eröffnungstag sei die EDV komplett ausgefallen und das liess sich in der Nacht bis zum Publikumsverkehr nicht beheben.
Jetzt sollen aber wenigstens schon wieder 20 bis 25 Züge gleichzeitig fahren, statt 60 der 250 Züge wie geplant. Es kämen aber jetzt "stündlich mehr Fahrzeuge in Bewegung".
Nach seiner Aussage wird mit den Besuchern geredet und das Problem erklärt. Er bestätigte unsere Beobachtung, dass die Kassenautomaten abgestellt wurden.
Zudem bestätigte er Berichte von Besuchern, dass die Eintrittspreise von zehn auf acht Euro und von fünf auf vier Euro gesenkt wurden. Was er nicht sagte war, dass einige Besucher auch Gutscheine über einen Euro erhielten - und zwar zusätzlich zur Ermäßigung.
Familien wird es freuen, dass es nun eine Familienkarte für 20 Euro gibt.
Dirk Grünewald wies darauf hin, dass die Besucher nun kostenlos parken können, kostenlos Getränke angeboten werden und auch die Führungen kostenlos sind. Am Wochenende soll es zudem kostenlose Kinder-Bastelkurse mit Modellbahnern geben.
Trotz hartnäckiger Nachfrage, ob die Modellbahnwelt nicht zu früh eröffnet wurde, sagte er: "Ich bleibe dabei: Wir können die Anlage trotz der Mängel, die bald abgestellt sind, guten Gewissens präsentieren."
Keine präzise Antwort gab es auf die Frage, wann die Modellbahnwelt denn komplett fertig ist. Dafür wurde allerdings in seiner Antwort deutlich, welche Opfer die Mitarbeiter gebracht haben, um überhaupt so weit zu kommen: "Wir haben unseren Mitarbeitern viel abverlangt. Das hat Auswirkungen auf die Krankheitsquote gehabt. Auch deshalb gerieten wir etwas in Verzug."
Ebenso offen war Dirk Grünewald auch auf die Frage der "Resonanz" also im Klartext die Frage nach den aktuellen Besucherzahlen. Hier sagte Herr Grünewald: "Mit etwa 1.200 Besuchern liegen wir etwas unter den Erwartungen."
Hier muss sich noch eine gewaltige Steigerung ergeben, um auf die 500.000 Besucher pro Jahr zu kommen, die vorher im Gespräch waren. Daher wünschrt sich auch die Modellbahnwelt sehnlichst die noch fehlenden Hinweisschilder herbei. Doch hier hat die Stadt Oberhausen wohl bislang noch nicht die Genehmigung erteilt, wie in Internet-Foren nachzulesen ist.
Es tut sich also was bei der Modellbahnwelt, die Mitarbeiter arbeiten im wahrsten Sinne des Wortes bis zum Umfallen und es wird auf Kundenbeschwerden kurzfristig reagiert.
Leider kommt das nicht immer bei den potentiellen Besuchern an, da bislang nichts von dem, was Sie hier lesen, auf der Webseite der Modellbahnwelt Oberhausen steht. Aber Sie haben ja uns, schauen Sie regelmäßig vorbei oder abonnieren Sie unseren RSS-Feed und Newsletter, dann sind sie bei der Modellbahnwelt Oberhausen in der ersten Reihe und bekommen alles mit.
Von: MAB