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Mittwoch 17. März 2010
Spurkranz
Modellbahn-Lexikon: Spurkranz
Der Spurkranz (auch: Radkranz), ist ein Bestandteil jedes Rades eines schienengebundenen Fahrzeugs. Er sorgt für die Führung und Lenkung des Fahrzeugs auf den beiden Schienen eines Gleises und dafür, dass das Fahrzeug auf der Schiene geführt wird und nicht von der Schiene abrutschen kann. Der Spurkranz ist deutlich höher als der Rest des Rades und hebt sich sichtbar auf der Innenseite des Rades von der Lauffläche ab. Spurkränze sind sehr unterschiedlich ausgeführt, es kann sich dabei um einen Wulst oder auch eine richtige Scheibe handeln. Der Spurkranz ist mit dem Rad fest verbunden, die zwei starr verbundenen Räder mit jeweils einem Spurkranz nennt man einen Radsatz.
Wie bei der Vorbildbahn spielt auch bei der Modelleisenbahn die Radgeometrie und der Spurkranz eine zentrale Rolle bei der Betriebssicherheit und Kompatibilität. Da es unterschiedliche Radgeometrien und Spurkränze sogar für dieselben Modellbahnspuren gibt, sind das Verwenden von falschen Radsätzen mit falschen Spurkränzen einer der häufigsten Fehler von Modellbahn-Einsteigern. Z. B. haben Eisenbahnmodelle im Maßstab H0 bei der Spurweite 16,5 mm unterschiedliche Radprofile und Spurkränze, sodass Modelle mit isolierten Zweileiter-Gleichstrom-Radsätzen trotz derselben Spurweite nicht zuverlässig auf Märklin M- und K-Gleisen fahren.
Hohe Spurkränze sind zwar betriebssicherer als niedrige, sehen an den Modellen allerdings unschön aus, sodass immer ein Kompromiss zwischen Betriebssicherheit und Vorbildnähe des Modells versucht wird. Bei Fine-Scale-Modellen sind daher die Spurkränze besonders niedrig, alte Modellbahnsysteme wie Trix Express fallen durch extrem große Spurkränze auf. Ist ein Radkranz zu groß für das Schienenprofil, stößt er mit einem hörbaren Rattern auf die Schwellen bzw. nachgebildeten Schwellennägel auf. Beim Verwenden von Fine Scale-Radsätze hängt der störungsfreie Betrieb sehr vom verwendeten Gleissystem ab. Für die Modelleisenbahn sind die Maße der Spurkränze in der MOROP-NEM 310/311 beschrieben.
Im Jargon wird die seitliche Berührung zwischen einem Spurkranz eines Radsatzes und einem Schienenkopf als „anlaufen“ bezeichnet. Das Anlaufen ist Grund dafür, dass sich Züge in Kurven erheblich schwerer ziehen lassen als über gerade Gleise.
Von: Redaktion