Donnerstag 11. Mai 2023
Hundeknochen

Der Hundeknochen ist eine grundlegende Gleisfigur mit einer Vielzahl von Varianten und erlaubt viel Betrieb auch auf relativ geringem Platzangebot.

Im Gleisplan kann ein Hundeknochen im einfachsten Fall wie ein eingedrücktes Oval aussehen, aber wie in diesem Beispiel auch zweigleisig und um Rangiermöglichkeiten erweitert sein

Im Gleisplan kann ein Hundeknochen im einfachsten Fall wie ein eingedrücktes Oval aussehen, aber wie in diesem Beispiel auch zweigleisig und um Rangiermöglichkeiten erweitert sein

Unter den einfachen Modellbahn-Gleisbildern ist der „Hundeknochen“ eine besonders häufig anzutreffende Fahrstrecke. Hundeknochen ist eine Jargon-Bezeichnung für ein Gleisoval, das in der Mitte gestaucht ist und damit von oben betrachtet an die Form eines Hundeknochens erinnert.

Die Knochenform verbindet zwei zusammenhängende Anlagenbereiche mit einer schmalen Verbindung und eignet sich daher besonders für lange, schmale Räume.

Für Kurve oder Kehrschleife sind großzügige Radien machbar. Die Bauform erlaubt richtiges Fahren von A nach B in Kombination mit genug Platz an den Anlagenenden für die Modellbau-Gestaltung.

Die schlüssige Gestaltung des Übergangs von den Endstücken zum Mittelteil bedarf einer guten Gleisplanung (Radien) und einigem Modellbaugeschick. Der Hundeknochen hat eine ganze Reihe von Vorteilen:

  • Ein einspuriger Hundeknochen lässt sich in jeder Nenngröße aus dem Gleismaterial einer (oder zwei) Anfangspackungen / Startpackungen mit nur wenig weiteren Gleiselementen bilden. Damit ist schon mal ein wichtiger Schritt weg von einem Startpackungs-Oval (oder noch schlimmer Kreis) getan.
  • Die Vorbildbahn fährt nicht im Kreis, auch wenn es im großen Stil ja sowas wie eine Ringbahn durchaus gibt. Der Hundeknochen ist daher eine Möglichkeit, eine Punkt-zu-Punkt-Strecke von A nach B nachzubilden. Dabei lässt sich sehr gut ein Unterwegsbahnhof oder Haltepunkt sowie Schattenbahnhöfe an den Enden im Gleisplan mit dem Punkt-zu-Punkt-Konzept verbinden.
  • Im Gegensatz zu vielen anderen „Anfänger-Gleisplänen“ erlaubt ein Hundeknochen nicht nur Nebenbahnen, sondern stimmig auch Hauptbahnverkehr von Güter- oder Personenverkehr.
  • Der Hundeknochen als Basis-Gleisplan kann enorm variantenreich verändert und an viele Gegebenheiten angepasst werden. Beispielsweise kann der Hundeknochen „gefaltet“, an der Wand entlanggeführt werden (Wandanlage) oder komplett zweispurig ausgeführt werden.
  • Im Extremfall kann ein Hundeknochen aus nur einer Geraden mit zwei Kehrschleifen an den Enden bestehen. Dies erfordert allerdings den Einsatz von Weichen und bei Zweileiter-Systemen besteht beim Einsatz von polarisierten Weichen Kurzschluss-Gefahr. Es wird dann also der Einsatz von mehr oder weniger kostspieligen Kehrschleifen-Modulen nötig, die es für analogen und digitalen Betrieb gibt.
  • Der „größte“ Haken bei einem Hundeknochen besteht darin, dass die Wendekreise bei den großen Spuren 1 und IIm richtig viel Platz brauchen. Oftmals beschränken sich die Betreiber dieser Nenngrößen daher auf einen ein- oder zweigleisigen Pendelverkehr, gerne aufgepeppt mit ein paar Weichen zwischendrin.

 

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Von: Rudolf Ring
 
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