Donnerstag 25. Juli 2024
4-4-0 American

Mit 4-4-0 wird die Dampflok-Achsfolge "American" beschrieben

Märklin-Blechspielzeug-Dampflok Modell einer englischen 1427 GNR 4-4-0 Lokomotive mit Uhrwerk-Antrieb für die Spur 0, Anfang 20. Jahrhundert

Märklin-Blechspielzeug-Dampflok Modell einer englischen 1427 GNR 4-4-0 Lokomotive mit Uhrwerk-Antrieb für die Spur 0, Anfang 20. Jahrhundert

Die Achsfolge 4-4-0 bezieht sich auf eine spezifische Bauart von Dampflokomotiven. 4-4-0 bezeichnet eine Dampflokomotive mit vier führenden Laufrädern, vier Rädern in zwei Treibachsen und keinen nachlaufenden Laufachsen.

Diese Achsanordnung wird auch als "American" oder "Amerikaner" bezeichnet, da sie vor allem in den USA weit verbreitet war. Sie ist bekannt für ihre Stabilität und Vielseitigkeit im Eisenbahnbetrieb. Lokomotiven mit dieser Achsanordnung spielten daher eine wichtige Rolle in der Geschichte der Eisenbahn, insbesondere beim Ausbau des Schienennetzes in Nordamerika.

Darstellung im amerikanischen und europäischen System

  • Whyte-Notation (amerikanisch): 4-4-0
  • UIC-Notation (Union Internationale des Chemins de fer, europäisch „Internationaler Eisenbahnverband“): 2'B (2' für einen Vorläufer mit zwei Achsen, B für zwei angetriebene Koppelachsen im Lokomotivrahmen)

 

Im englischsprachigen Raum ist die Bezeichnung “American” oder “Standard” gebräuchlich. Nach der Whyte-Notation handelt es sich um eine 4-4-0-Konfiguration, wenn folgende Beschreibung zutrifft:

    • Erste Zahl (4): Die erste Zahl gibt die Anzahl der führenden Laufräder (Vorläufer) an. In diesem Fall sind es 4 Räder (in einem zweiachsigen Drehgestell), die sich vor den Treibachsen befinden. Die Laufachsen verbessern die Führung der Lokomotive auf den Gleisen, besonders in Kurven.
    • Zweite Zahl (4): Die zweite Zahl gibt die Anzahl der Räder an, die angetrieben werden und die Zugkraft auf die Schienen übertragen. Hier sind es 2 Treibachsen im Lokomotivrahmen.
    • Dritte Zahl (0): Die dritte Zahl gibt die Anzahl der nachlaufenden Laufräder an, die sich hinter den Treibachsen befinden. Bei der American gibt es keine nachlaufenden Laufachsen.

    Die erste Lokomotive der Bauart 4-4-0 wurde 1836 von Henry R. Campbell entworfen. Ende des 19. Jahrhunderts waren sie weit verbreitet, und auf der Pariser Weltausstellung 1900 wurden viele American-Lokomotiven ausgestellt. In Europa wurden sie bis in die 1930er Jahre eingesetzt, z. B. von der Southern Railway in Südengland und der London and North Eastern Railway (LNER).

    Historische Bedeutung

    4-4-0-Lokomotiven wurden sowohl für Personenzüge als auch für Güterzüge verwendet. Ihre gute Führung und Stabilität machten sie vielseitig einsetzbar. Eine typische 4-4-0-Lokomotive hat eine symmetrische Anordnung der Treibachsen und Laufachsen, was ihr ein ausgewogenes Fahrverhalten verleiht. Sie besitzt oft eine große Rauchkammer und einen Schlepptender für Brennstoff und Wasser.

    Die 4-4-0-Lokomotiven wurden vor allem im 19. Jahrhundert bis ins frühe 20. Jahrhundert eingesetzt und waren besonders in den USA sehr verbreitet. Sie sind eng mit dem Ausbau des Eisenbahnnetzes und der Erschließung des amerikanischen Westens verbunden. Die 4-4-0 sind daher auch als "Western-Dampfloks" bekannt und in vielen Filmen verewigt.

    Beispiele bekannter 4-4-0-Lokomotiven

    "The General": Berühmte Lokomotive des amerikanischen Bürgerkriegs, bekannt durch den "Great Locomotive Chase".

    "Jupiter": Eine der beiden Lokomotiven, die bei der Golden Spike Zeremonie am 10. Mai 1869 anwesend war, als die erste transkontinentale Eisenbahn in den USA fertiggestellt wurde.

    4-4-0 Modelle für die Modelleisenbahn

    Aufgrund der hohen Verbreitung der Vorbildmaschine gibt es auch für die Modelleisenbahn Modelle einer Dampflok 4-4-0 in großer Zahl, für jede verbreitete Nenngröße und von vielen bekannten amerikanischen Eisenbahngesellschaften, z.B. Union Pacific.

    Für die Nenngröße H0 Zweileiter-System haben unter anderem Bachmann, Hornby, Rivarossi und Mehano Modelle gefertigt. Mehano hat sogar ein 4-4-0-Modell der Union Pacific für das Mittelleiter-System („Märklin-System“) mit einem Mittelschleifer angeboten.

    Zu den Exoten unter den Modellen einer 4-4-0 für die sehr seltene Spur 2 (64 mm Spurweite) zählt das Modell „Black Prince“ der Marke Bing, die 1902 zusammen mit dem englischen Hersteller Bassett Lowke auf den Markt gebracht wurde. Hierbei handelt es sich um ein Modell mit Echtdampf-Antrieb, das eher für den Garten als für einen Indoor-Betrieb gedacht war.

     

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    Von: Redaktion
     
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