Samstag 06. Juli 2024
Modellbahn-Anlagenbau: Planung einer Altstadt mit WinRail

Hochwertige und vorbildnahe Modellbahn-Anlagen zeichnen sich durch „weniger Bahn“ und „mehr Modellbau“ aus – eben das Gegenteil einer Gleiswüste. Für die Planung einer solchen Anlage bietet WinRail die perfekte Softwarelösung.

WinRail ist eine der besten und erfolgreichsten Planungssimulationen zur Erstellung der eigenen Modelleisenbahn am PC.

Mit diesem Programm kann der Benutzer seine Vorstellungen planen und später an der eigenen Modelleisenbahn umsetzten.

WinRail erlaubt die Planung einer Modelleisenbahn auf einer Fläche von bis zu 30 x 30 Metern. Hier können dann je nach Anforderung des Benutzers bis zu 16.000 Bauelemente geplant und verbaut werden. Selbstverständlich können auch Flex-Gleise verlegt werden.

Das Programm erstellt und druckt Stücklisten, ermittelt die benötigte Flexgleis-Länge (natürlich ohne Verschnitt) und rechnet auch noch aus, was der Spaß kosten würde - sofern die jeweils aktuellen Preise beim Händler erfragt und eingetippt wurden.

Die wichtigsten Programmeigenschaften von WinRail

  • Quick-Info (Tool-Tipps) am Mauszeiger werden auch eingeblendet, wenn dieser im Layout über einem Element schwebt. Elemente an Gleise andocken, mit „Anschlüsse tauschen“ um 90° drehen, mit auf die andere Seite des Gleises bringen (z.B. Oberleitungsmasten)
  • Neues Interface beim Formen von Flexgleisen mit Anzeige des kleinsten Radius. Die alte Methode führte bei großen Radien bzw. Ansichten dazu, dass die Ziehpunkte unter Umständen außerhalb des Fensters lagen
  • Trennscheibe für Flexgleise (beliebige Längen zuschneiden)
  • Einfügen von Weichen etc. in gerade Flexgleise
  • Gleisverbindung in parallele gerade Flexgleise einfügen
  • Parallelen von Flexgleisen verändern gemeinsam mit dem Ursprungsgleis die Form
  • Bemaßungen: Linien und Maßeinheit abschaltbar; Dezimalstellen einstellbar
  • 3D-Ansicht und 3D-Druck, Maßstab von 1:1 bis 1:100 frei einstellbar
  • Schnittebenen zum Ausdruck von Spantengerüsten
  • Bis zu 256 echte Layer, unabhängig vom Höhenniveau
  • Höhe für alle Elemente frei einstellbar
  • Verdrahtungen/Linien, 3D-Gebäude, Bäume, Landschaftselemente
  • Einzeichnen von Bemaßungen
  • Böschungen und Schwellen einzeichnen
  • Spiegeln ganzer Streckenabschnitte
  • Automatische Steigungsberechnung nach Eingabe der zu erreichenden Höhe, auch für Flexgleise
  • Weichen in Steigung/Gefälle (ab Version X3)
  • Gespiegelt drucken
  • Automatisches Speichern in einstellbaren Intervallen
  • Mehrstufige Rückgängig-Funktion
  • Export in mehrere Grafikformate
  • Light-Version des Bauteile-Compilers jetzt im Lieferumfang
  • Aufruf des Bauteile-Compilers aus WinRail heraus
  • 40-seitiges Handbuch
  • unterstützt mehr als 240 Hersteller.

 

 

Bau von Altstadthäusern verschiedener Hersteller

Die Modellbahner in der Spurgröße H0 bauen keine Gebäude in WinRail. Alle Bibliotheken sind leer, also keine dreidimensionalen Häuser. Brücken gibt es, aber für Gebäude nur einen „Zettel“, auf dem ein Rechteck ersichtlich ist in den Abmessungen der Hersteller, vielleicht noch der Herstellername nebst Artikelnummer.

Typische Altstadt-Häuser, Hersteller der Modelle ist Auhagen

 

Die Fronten sind meist mit Stuckapplikationen ausgestattet, was die Erstellung aufwändiger macht. Die Hofseiten wurden simpel gestaltet, typische Hinterhoffassade in Backsteinbau.

Alle Türen & Fenster sind mit Laibung ausgestattet um die 3D-Wirkung zu vertiefen. Oftmals ist das Untergeschoss farblich anders gehalten als das Obergeschoss. Aus diesem Grund erstelle ich UG und OG separat. Auch das Dach ist extra aufgesetzt.

 

Auf diesem Bild (Vorbild-Modelle von Auhagen) kommt die Position der Sonne gut heraus. Licht und Schatten erzeugen die Konturen auf der Rückseite mit Wohn- u. Schlafzimmer, die Vorderseite weist Kinderzimmer, Küche, Bad nebst Treppenhaus auf

 

Um Rechenzeit und Speicherplatz einzusparen, wird bei fast allen Bauteilen die 2D-Ansicht abgeschaltet. In der 2D-Darstellung kann sowieso nur das Dach und dessen Aufbauten gesehen werden. Durch das Abschalten der 2D-Ansicht muss der Compiler die Zahlenwerte und deren Zeilen nicht anschauen. Das spart zu verarbeitende Zeilen und Zeit. Trotzdem ist im 3D jedes Bauteil vorhanden.

Nun komme ich zu den Gebäuden von FALLER. Die erstellte ich vor den Gebäuden von Auhagen. Alle zuvor genannten technischen Details gelten hier natürlich auch.

Planung einer Stadt

Die meisten Häuser sind von FALLER. Aufgestellt sind aber auch Gebäude von Kibri, nebst nach H0 skalierten N-Bauten der Haupthersteller. Angedacht ist, dass die Rangiergleise und Abstellgruppen oberhalb des Aldi Parkplatzes liegen. An dieser Straße könnte auch noch die eine oder andere Fabrik einen Platz nebst Gleisanschluss finden. Das BW kann großzügig rechts der Eisenbahnerwohnhäuser eingeplant werden. Am Anlagenrand links umfährt die Hauptbahn zuschauernah das BW.

Straßenzüge sollten schräg verlaufen um die Tiefenwirkung zu verstärken. Dies heißt aber nicht, dass keine rechtwinkligen Straßenzüge erstellt werden dürfen – mischen ist die Devise.

Auch die Altstadthäuser von FALLER sind reichlich mit Stuck verziert. Manche Hinterhöfe zeigen einen regen Gartenbetrieb. Dort findet man Kartoffelstauden, Stachelbeersträucher, Tomaten und Kopfsalat. Ein kleiner Geräteschuppen, der nebenbei als Hühner- oder Karnickelstall fungieren könnte, hier kann sich ein Gartenliebhaber mit etwas Fantasie voll austoben.

Das große Karree bietet den Anwohnern einen weiten Innenhof für Spaziergänge, abgeschottet vom Straßenlärm. Büsche und Bäume sorgen für Schatten und den nötigen CO2 Austausch. Ein Fillerhouse zum Auffüllen der Baulücke mit einem Eigenbaugebäude muss noch als Eigenbau erstellt werden, hier passt kein Standardgebäude

 

Das Bauteil „Quader“ wird zum Straßen- und Kreuzungsbau verwendet. Die Fahrbahndecke ist 2 Zehntel über Null und somit unterhalb der Bordsteinkannte der Gehwege (1,5 mm hoch). Die Fahrbahnmarkierungen (Quader) stehen 2/10 mm über die Fahrbahndecke heraus. Für die Bogenlinien verwende ich das Bauteil „Röhrensegment“, was ursprünglich zur Mauerung der Tunnelportale gedacht war.

Gut erkennbar die verschiedene Farbwiedergabe des Bauteils „Röhrensegment“ bei unterschiedlicher Position der Sonne. Das „Röhrensegment“ hat nämlich den Fehler, dass die Farben nicht sauber dargestellt werden, sie sind immer zu dunkel, Weiß kann weder oben noch unten angezeigt werden.

Die an Kreuzungen fehlenden Ausrundungen im Innenbogen könnten auch mit dem „Röhrensegment“ erstellt werden, jedoch sind sie im 2D nicht sichtbar. Das Röhrensegment besitzt keine 2D-Darstellung. Ich verwende für die Ausrundung einen Zylinder, der eine klare Farbwiedergabe bei jeder Sonnenposition wiedergibt. Er ist unterhalb der Gehwegeinfassung angebracht.

Hinweis: Dieser Online-Beitrag zu WinRail wird durch einen ausführlichen Beitrag in der Magazin-Ausgabe Modellbahntechnik aktuell November 2023 fortgesetzt.

 

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Von: Stefan Gierok / Redaktion
 
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