Montag 26. Januar 2009
Eine Lötstation bietet gegenüber einem klassischen Lötkolben mehr Sicherheit und bessere Ergebnisse

Auch in Modellbahn-Clubs wird gelegentlich gewitzelt „Lötzinn ist Blödsinn“. In der Modellbahn-Praxis sind Lötkenntnisse für den Modellbahner genauso unentbehrlich wie für jeden Hobby-Elektroniker.

Temperaturgeregelte Lötstation ERSA RDS80 (Foto: ERSA)

Temperaturgeregelte Lötstation ERSA RDS80 (Foto: ERSA)

Ob es um die Verkabelung der Anlage, Reparatur einer Lok oder um die Nachrüstung eines Digitaldecoders geht: Es ist für einen fortgeschrittenen Modellbahner praktisch unumgänglich, auch Tätigkeiten auszuführen, die mit dem Weichlöten zu tun haben. Nicht wenige holen dann den uralten 100-Watt-Lötkolben aus Opas Werkzeugkiste hervor, mit dem man allerdings mehr Schaden als Nutzen anrichten kann.

Zwar reichen einfache Lötkolben für das Verlöten von Kabeln durchaus, für Arbeiten an empfindlichen Digitaldecodern sind sie jedoch gänzlich ungeeignet. Da ist die Anschaffung einer Lötstation auf lange Sicht gesehen in jedem Fall eine richtige und wichtige Maßnahme, wie die folgenden Punkte deutlich machen:

  • Eine Lötstation führt den Lötvorgang galvanisch getrennt vom Stromnetz durch. Besonders hochwertige Lötstationen bieten für Arbeiten an kritischen Komponenten sogar eine spezielle Buchse „Potentialausgleich”, mit der das elektrische Potential der Lötspitze auf das bearbeitete Schaltungspotential gelegt werden kann.
  • Lötstationen verfügen meist über eine integrierte Standby-/Auto-Power-Off-Funktion. Damit wird dann das „vergessene“ Lötgerät nicht zerstört, wenn es über Nacht mal anbleibt, und auch die Brandgefahr sinkt bzw. wird ausgeschlossen.
  • Sie können die Löttemperatur festlegen, mit der Sie arbeiten möchten. Das ist beim Verwenden z.B. von bleifreiem Lötzinn unumgänglich für ein gutes Benetzungsverhalten und sicher leitfähiges Lötergebnis.
  • Durch die Prozessorsteuerung in modernen Lötstationen konnten vielfältige nützliche Features genutzt werden, z. B. die direkte Anwahl von bis zu 3 programmierbaren Temperaturen ist in der Praxis sehr nützlich.
  • Durch die elektronische Regelung der Löttemperatur mittels eines integrierten Thermoelements bricht nach dem Benetzen der Lötstelle die Temperatur an der Lötstelle nicht ein, was das Lötergebnis verbessert und hilft, die „Lötsekunde“ einzuhalten, anstatt auf der Lötstelle „herumzubraten“. Denn das kann empfindliche Bauteile zerstören.
Von: Rudolf Ring
 
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