Freitag 29. März 2013
Pilzkontakt

Modellbahn-Lexikon: Der Fleischmann Pilzkontakt löst eine Schaltfunktionen aus

Pilzkontakt mit Feder als Ersatzteil für Fleischmann-Triebfahrzeuge der Nenngröße H0

Die Modelleisenbahn bietet unterschiedlichste Möglichkeiten der automatischen Steuerung von Funktionen. Eine davon ist das Auslösen von Funktionen über das Schließen eines elektrischen Kontakts, der direkt von einem Fahrzeug vorgenommen wird. Die klassische Form eines solchen Kontakts finden Sie an Fleischmann-Loks in Form des Pilzkontakt (auch: Kontaktpilz, Pilzschleifer, Schaltpilz). Keine Sorge, der Pilzkontakt ist also zum Glück keine ansteckende Krankheit für Modelleisenbahner!

Der Pilzkontakt wird nur unter Triebfahrzeugen eingesetzt (Lokomotiven, Triebzüge) und funktioniert nur auf dem Fleischmann-Gleis. Dort löst er bei der Überfahrt über ein spezielles Schaltgleis (Kontaktgleis) einen Kontakt aus. Der Pilzkontakt ist zwar etwas Fleischmann-spezifisches, aber auch die ersten HAMO-Lokomotiven (Märklin-H0-Lokomotiven für den Einsatz mit Zweileiter-Gleichstrom) waren mit dem Pilzkontakt ausgestattet.

Im Zeitalter der Digitaltechnik und deren Steuerungsmöglichkeiten ist der Pilzkontakt eine veraltete Technik, Schaltfunktionen durch das Rollmaterial automatisch auszulösen. Zudem hat der Pilzkontakt den Nachteil, dass diese Fahrzeuge nicht mit allen Zweileiter-Gleissystemen kompatibel sind. Bekannt ist insbesondere die Inkompatibilität zum Piko A-Gleis.

Wer ein Fleischmann-Modell für den Einsatz auf dem Mittelleiter-System (Märklin-System) umrüsten möchte, muss den Pilzkontakt ebenfalls entfernen. Das Entfernen des federnd gelagerten Pilzkontakts ist mit einem Seitenschneider recht einfach. Vorsicht: Wird der Pilzkontakt von unten entfernt, verbleibt der Sicherungsring (Sprengring) in der Lok und kann Unheil anrichten. Besser ist es also, das Gehäuse abzunehmen und das marodierende Kleinteil zu entfernen. Bei der nachträglichen Digitalisierung einer Fleischmann-Lok ist zu beachten, dass der Pilzkontakt elektrisch über die Gehäusemasse mit einer Seite der isolierten Radsätze der Lok verbunden ist.

In manchen Fällen werden bei Systemumbauten die Pilzkontakte als Mittelschleifer-Ersatz oder –Ergänzung nachgerüstet. Die Pilzkontakte sind in unterschiedlichen Längen als Ersatzteil erhältlich. Die Pilzkontaktgarnitur enthält neben dem Pilz auch Andruckfeder und Sprengring.